ARD
Frauen unter Druck
Info, Gesellschaft + Soziales • 17.05.2021 • 22:50 - 23:35
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Originaltitel
Rabiat
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
Info, Gesellschaft + Soziales
Es war noch nie so leicht, eine Frau zu sein - und es war noch nie so kompliziert. Eigentlich dürfen und können Frauen alles, aber landen oft nur in der zweiten Reihe. Oder zerreiben sich zwischen den eigenen Ansprüchen und denen anderer. So jedenfalls geht es "Rabiat"-Reporterin Julia Rehkopf. In "Rabiat: Frauen unter Druck" will sie herausfinden, wie Frauen im Jahr 2021 leben. Wie verändern sich Lebens- und Arbeitswelten und warum ist die Gesellschaft in so vielen Bereichen noch nicht weiter? Es geht um die drei großen Ks: Karriere, Kinder, Körper - und um Hürden, mit denen Frauen heute (noch immer) konfrontiert werden. "Rabiat"-Reporterin Julia Rehkopf ist selbst Mitte 30, hat ein zweijähriges Kind und arbeitet in Teilzeit. Im Job ist sie von männlichen Chefs umgeben, was sie aber nicht daran hindert, sich zu verwirklichen. Eigene Filme drehen und Projekte leiten gehört zu ihrem Alltag. Als Feministin hat sie sich noch nie gesehen. Sie wollte sich immer schon "lieber um Inhalte" kümmern. Aber jetzt stellt sie sich selbst die Frage, an welchen Maßstäben und Werten sich Frauen 2021 eigentlich messen wollen und an welchen sie sich selbst messen will? Ist sie auf einem guten Weg zur vollen Entfaltung ihres Potenzials oder hängt sie unbewusst doch in alten Mustern fest? Orientierung fällt ihr momentan nämlich schwerer denn je und egal, ob es um Körper oder Karriere geht. Es fängt beim Offensichtlichen an: dem Körper der Frau. Sind Nacktbilder von Frauen "sexistische Werbung" oder weibliche Selbstbestimmung? Julia Rehkopf trifft auf Suzie Grime, die freizügige Fotos von sich auf der Plattform OnlyFans verkauft. Ihre Meinung: Wenn sie sowieso schon angeglotzt wird, dann sollen andere auch dafür bezahlen. Suzie Grime nennt das Feminismus. Anders die Kreativagentur Goal Girls. Die jungen Geschäftsfrauen wollen zeigen, dass Weiblichkeit mehr ist als nur der Körper. Mit Julia Rehkopf sprechen sie darüber, warum sie auf keinen Fall männliche Strukturen kopieren wollen und erklären ihren Ansatz von "radical vulnerability". Für sie sind Selbstakzeptanz und emotionale Intelligenz der Schlüssel zur Selbstbestimmung. Die Reporterin trifft außerdem auf Meeresforscherin Prof. Dr. Antje Boetius, Leiterin des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Für ihre Arbeit hat sie bereits viele Auszeichnungen bekommen. Die Mittfünfzigerin erzählt, wie sie sich gegen die Männer durchgesetzt hat, warum es so wenige Frauen bis an die Spitze der Wissenschaft geschafft haben und warum sie immer wieder auf ihre Kinderlosigkeit angesprochen wird. Selbstbestimmung kann aber auch anders gelebt werden. Im Film trifft Julia Rehkopf auf eine Hausfrau und Mutter aus Süddeutschland. Nach ihrer Elternzeit kündigte sie ihren Job bei einem christlichen Buchverlag und entschied sich dazu, "Vollzeitmama" ihrer drei Kinder zu sein. Seit Anfang 2020 nimmt sie auch Pflegekinder auf. Nebenbei betreibt sie auch ihren eigenen Blog "mothearthood". Online first ab 15. Mai in der ARD-Mediathek