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Heimat modern

Info, Gesellschaft + Soziales • 10.10.2025 • 12:35 - 13:05
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Die amtierende Schützenkönigin Majestät Anneke (4.v.l.) nimmt mit den Offizieren des grünen und schwarzen Corps den Parademarsch ab. Traditionell finden beim jährlichen Schützenfest in Hankensbüttel mehrere Märsche zu den Klängen des Musikzugs statt. Neben anderen Programmpunkten, wie dem Königsschießen und der Proklamation der neuen Majestät, ist der Parademarsch einer der Höhepunkte.
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Schützenkönigin Anneke ist aufgeregt. Sie hält ihre Abschlussrede auf dem Hankensbüttler Schützenfest vor über 400 anwesenden Gästen. Nach einem Jahr voller Repräsentationstermine, Feierlichkeiten, Vereinssitzungen und Besuchen bei anderen Schützengesellschaften ist dies einer der letzten Höhepunkte in ihrer Regentschaft.
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Uniformen, Bräuche und aufwändige Dekorationen überall. Schützenfest zu feiern, bedeutet auch Heimat zu zelebrieren. Im niedersächsischen Städtchen Hankensbüttel mit seinen rund 4000 Einwohnern, treffen sich die Einwohner im jährlich wiederkehrenden Kontext des Schützenfests.
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Originaltitel
Heimat reloaded - Tradition trifft Zukunft
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Info, Gesellschaft + Soziales
Im niedersächsischen Hankensbüttel wird zum ersten Mal eine Frau Schützenkönigin. Im rheinland-pfälzischen Trier wird eine Geflüchtete Weinkönigin. Nicht alle sind begeistert. Heimat verändert sich. Dass 2024, nach 365-jähriger Vereinsgeschichte erstmals eine Frau Schützenkönigin wurde, ist sowas. Oder Melika in Trier: Vor sechs Jahren flüchtete sie aus dem Iran. Jetzt hat sie Abitur und Führerschein, studiert Medizin. Und wirbt für Wein. Der Film zeigt, dass längst nicht alle Ortsansässigen von dieser Neuerung begeistert waren. Am Ende ihrer Regentschaft ziehen Anneke und Melika Resümee, aber auch sie werden beurteilt. Beide "Königinnen" identifizierten sich stark mit ihrer Rolle. Beide waren für ein Jahr gewählt, opferten viel Freizeit und Geld für ihr Amt. Beiden schlug Ablehnung und Skepsis entgegen. Mit Geduld, Wille und mit Hilfe haben sie ihr Jahr in Amt und Würden gemeistert, haben die Tradition erhalten und auch ein bisschen damit gebrochen. Was wird von ihrer Regentschaft bleiben und wie hat sich Annekes und Melikas Blick auf die Heimat verändert? Anneke lebt ihre Heimatverbundenheit nicht nur in ihrem niedersächsischen Zuhause Hankensbüttel. Als Bundesgrenzschutzbeamtin leistet sie ihren Dienst an der deutsch-niederländischen Grenze, dem Ort, wo Ausland zu Heimat wird, wo aber auch Menschen ankommen, die eine neue Heimat suchen. Die ehemalige Geflüchtete Melika hat eine Bilderbuch-Integration hingelegt und Trier zu ihrer Heimat gemacht - ohne Wenn und Aber. Nach dem Erlernen der deutschen Sprache und dem Abitur sind ihre nächsten Herausforderungen der Führerschein und ein Studienplatz im Fach Medizin. Im Film durchleben Anneke und Melika die letzten Wochen ihrer Regentschaft und gleichzeitig die wichtigsten Ereignisse: Das Hankensbüttler Schützenfest und das Olewiger Weinfest. Ein Jahr Königin endet mit Abschieden und vielen Gedanken zu den vergangenen Monaten.