Love is in the air – Wiener Festwochen 2025 als "Republik der Liebe": Die Wiener Festwochen werden die Stadt heuer in eine "Republik der Liebe" verwandeln, wie der Schweizer Theatermacher Milo Rau das zweite Jahr seiner Festivalintendanz ankündigte. Nach einem hochpolitischen und sehr kontroversiellen Programm im Vorjahr, dreht sich jetzt alles ausschließlich um Love, Peace and Happiness. Wer Raus Arbeit kennt, weiß: weit gefehlt! 155 Vorstellungen, von denen einige nach wenigen Stunden ausverkauft waren, wollen zwar "die Liebe als die größte Kraft feiern", scheuen aber weder Auseinandersetzung noch Provokation. So wird etwa im Diskurs-Format "Wiener Kongresse" zum Verhältnis zwischen Kunst, Macht und Missbrauch debattiert und einige Theater-Klassiker werden radikal neu interpretiert. Milo Rau selbst bringt das einstige Skandalstück "Burgtheater" von Elfriede Jelinek erstmals auf die Bühne desselbigen. Die junge gefeierte Filmemacherin Kurdwin Ayub zeigt ihr erstes Theaterstück mit dem Titel "Weiße Witwe" – eine waghalsige Umdeutung der Geschichte von Scheherazade aus Tausendundeine Nacht. Und das legendäre dänisch- österreichische Perfomance-Kollektiv Signa verwandelt zwei Stockwerke des Wiener Funkhauses in einen Raum, in dem sich das Publikum mit dem Altern und Sterben auseinandersetzen kann. Der "kulturMontag" bringt eine Vorschau auf die Wiener Festwochen 2025. Politische Plattform – Eurovision Song Contest in Basel: Terroralarm, Reisewarnungen, Drohnen-Verbote und strenge Flaggenregeln – im sonst so beschaulichen, ruhigen Basel in der Schweiz wappnen sich Sicherheitskräfte, Behörden und die European Broadcasting Union (EBU) für das Großereignis Eurovision Song Contest (Details zum ORF-Programm dazu unter presse.ORF.at). Wie schon im Vorjahr in Malmö haben Pro-Palästina-Aktivisten zu Protestaktionen und Demonstrationen aufgerufen und fordern wegen des immer noch andauernden Gazakriegs den Ausschluss Israels aus dem internationalen Musikwettbewerb. Auch wenn die Verantwortlichen der EBU schon seit der Gründung des Bewerbs im Jahr 1956, der elf Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg der Völkerverständigung dienen sollte, den Song Contest als reine Musikveranstaltung verstanden wissen wollen, zeigt der Blick in die Geschichte, dass der Event seit dem Kalten Krieg immer auch eine politische Plattform war. Nicht nur die – zum Teil vermeintlichen – Botschaften der Lieder oder Konflikte zwischen verschiedenen Ländern sorgten hier und da für Aufregung. Nationale Jurys haben von Anfang an bis heute oft keinen Hehl daraus gemacht, mit welchem Teilnehmerland sie befreundet sind oder welches sie offen abstrafen. So ging es wohl nicht um die Musik, als die nationale Jury Russlands 2014 mit null Punkten auf den Auftritt von Drag Queen Conchita Wurst reagierte. Aber das russische Publikum wählte sie auf den dritten Platz und Österreich gewann den ESC haushoch. Der "kulturMontag" bringt einen Rückblick auf die Geschichte des ESC und eine Live- Schaltung zu Pop-Redakteur Dietmar Petschl nach Basel zur aktuellen Lage. Intelligente Lösungsideen für eine sich wandelnde Welt – Architektur-Biennale von Venedig: Los Angeles wird von zerstörerischen Bränden heimgesucht, Valencia oder Venedig kämpfen mit dem Hochwasser, die Welt ist durch Überbevölkerung in Bedrängnis. Wie können Städte rund um den Erdball mit all den Herausforderungen fertig werden? Welche intelligenten Lösungen kann die Architektur für Klimakrise und demografische Probleme finden? Die 19. Architektur-Biennale in Venedig widmet sich diesem globalen Thema in einer sich wandelnden Welt auf eine ungewöhnliche Weise. Setzten Frank Gehry, Zaha Hadid oder Norman Foster Ende des 20. Jahrhunderts mit ihren aufsehenerregenden Fassaden und Formen ikonische Zeichen, die finanzielles Kapital angezogen und kulturelles Kapital geschaffen haben, scheint die Zeit der Superlative vorbei. Im Kampf gegen den Klimawandel ging es in der Architektur bestenfalls darum, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Das allerdings reicht nicht aus, findet Carlo Ratti, Architekt, Ingenieur und Kurator der diesjährigen Architektur-Biennale. Architektur muss lernen sich anzupassen und dabei auf alle Formen der Intelligenz zurückgreifen. Mehr als 750 Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Disziplinen – von den Naturwissenschaften bis zu den Künsten – wurden eingeladen, in der Hauptausstellung ihre Ideen für die gebaute Umwelt zu präsentieren. Die globale Wohnkrise thematisiert der Beitrag im Österreich-Pavillon in den Giardini anhand von Beispielen aus Wien und Rom. Wie können unterschiedliche Formen des Wohnens zur sozialen Gerechtigkeit und Lebensqualität beitragen? Diese Frage können Besucher:innen mit Experten in der Ausstellung "Agency for a better Living" diskutieren.